Die Flüchlingsdebatte. Und warum die falschen Politiker auch manchmal das Richtige aussprechen.

Flüchtlinge in Deutschland und Europa. Was bedeutet das eigentlich? Das Beste, was man über unsere Politiker sagen kann, ist, dass die ganze Frage zwar hitzig, aber dennoch nüchtern diskutiert wird. Die FAZ berichtet in ihrer Ausgabe vom 15.10.2015 über die Sitzung der CDU/CSU-Bundestagsfraktion. Hans-Peter Uhl, der stramme Ordnungspeter wird mit einem Satz zitiert, der bemerkenswert ist: 

 
Gegen Ende der Debatte ergriff Hans-Peter Uhl das Wort. Der CSU-Innenpolitiker sprach von Staatsgebiet, Staatsvolk und Staatsgewalt. Wenn das Volk den Eindruck gewinne, dass die Regierung das Staatsgebiet nicht mehr vor massenhafter Einwanderung schützen könne, werde es sich eine neue Regierung suchen. Abermals gab es zustimmendes Klopfen, und es heißt, hernach seien Abgeordnete zu Uhl gegangen.

Wir wollen jetzt nicht über die Illusion reden, die Grenzen wären abschottbar. Aber die Beschreibung ist richtig: Ja, jetzt, wo mobile Kommunikation die Welt zum globalen Dorf gemacht hat, rückt die Welt näher. Das ist nicht angenehm, aber unwiderruflich. Außer, man baut Mauern wie die USA gegenüber Mexico, aber das dürfte in Europa schwierig sein. 

Was tun? Uhl hat recht, es erfordert eine ganz andere Politik, wenn Politiker plötzlich nicht mehr den Rahmen setzen können und den Rest der Welt als ihre Pfründe. Die Macht des Westens schwindet. Und was, politisch mental von den Grünen, fälschlicherweise allerdings mit Goldstaub versehen, immer prognostiziert wurde, dass sich nämlich die „andere Welt“ künftig ihren Anteil an den Ressourcen und Lebensperspektiven holen wird, findet derzeit statt. 

Es wird an den Politikern liegen, den Menschen in den, ja, ungemütlicher werdenden Zeiten, Orientierung zu geben. 

Und Orientierung heißt, sich nicht weiter in schönen, aber unrealistischen Gerechtigkeitsdiskursen zu verirren, sondern nüchtern über Zusammenhalt, Ausgleich, ja, Fairness zu reden, aber nicht zu vergessen, dass wir uns alle bewegen müssen. 

Pfründe waren gestern. Bewegung ist für heute und morgen angesagt.

Nikolaus

Frühaufsteher. Politischer Beobachter aus Leidenschaft. Das Bessere in der Welt entsteht nur, wenn man und frau sich neues zu denken traut.

Schreiben Sie einen Kommentar

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahren Sie mehr darüber, wie Ihre Kommentardaten verarbeitet werden .