Sind die GRÜNEN immer dagegen?
Sind die GRÜNEN immer dagegen? Liebe Frau Merkel, Sie meinen, wenn sie die GRÜNEN in die "immer dagegen" Ecke stellen würden, hätte sie schon gewonnen. Da irren sie sich. Ja,…
Sind die GRÜNEN immer dagegen? Liebe Frau Merkel, Sie meinen, wenn sie die GRÜNEN in die "immer dagegen" Ecke stellen würden, hätte sie schon gewonnen. Da irren sie sich. Ja,…
Marc Beise hat es in der Süddeutschen vom 13.11.2010 auf den Punkt gebracht: „Viele Politiker denken zu eindimensional. Verständlich, aber falsch“, schreibt er über eine zu starke Fixierung auf Budgetsanierung.
In der Tat: Zu viel passiert zu ungleichzeitig, als dass es im ein Bild zu bringen ist. Und: Die Öffentlichkeit will trotz allem das Gefühl behalten, dass die Politik das „irgendwie“ in Griff kriegt. Was eigentlich? Eine Rundumschau.
Sehr lesenswerter Kommentar von Sabine Rennefanz in der Berliner Zeitung. Wie Migrantenverbände dabei mitwirken, die Stigmatisierung von Migranten institutionell festzuschreiben. Warum ist eigentlich nicht mal jemand selbstbewusst genug, zu fordern,…
Kein Begriff verweist stärker auf das begriffliche Ende unserer Welt als der der hybriden Identitäten. Geprägt wurde er von einer Forschungsgruppe rund um Naika Foroutan an der Humboldt Universität. In dem von der Volkswagen-Stiftung finanzierten Projekt unter dem Titel HEYMAT werden „hybride europäisch muslimische Identitätsmodelle“ analysiert und identifiziert, mit dem sich Menschen ihren Weg durch die begriffliche Unmöglichkeit bahnen.
Nachrichten elf Jahre danach. In New York eine Trauerfeier, das YouTube Video dazu kann man sich im Netz ansehen. Die sehr irische Musikkapelle der Feuerwehr und andere, scheinbar folkloristische Element…
Die Bundesbildungschipkarte ist so ein Ding, das ich mir jetzt schon die ganze Zeit ganz ungläubig ansehe. Denn im Grunde würde ich Frau von der Leyen, den Erfolg schon gönnen, schließlich führt sie ihr Ministerium in respektabler Weise. Aber konzeptionell bleiben da schon einige Fragen offen, sonst wird aus Hartz IV von der Leyen I. Einige Spekulationen.
Eigentlich sieht doch alles ganz gut aus. In Baden-Württemberg, entnehme ich der Zeitung, haben die Grünen die 20% Marke überschritten und eine rot-grüne Mehrheit ist möglich. In Berlin, so Berliner Zeitung vom 30.7., überholen die Grünen die amtsmüden Sozialdemokraten und biegen nun, die Kandidatur Renate Künasts erwartend, auf die Startgerade ein. Alles in Butter, oder was?
Manchmal kommt einfach nicht viel dabei raus, wenn deutsche Politiker darüber nachdenken, wie sie Politik machen. Zum Beispiel beim Thema Integration. Das übliche Strickmuster (das gilt übrigens nicht nur für Berlin, sondern auch für die NRW-Planungen, die von dem ansonsten hellwachen Laschet in NRW vorangetrieben wurden) lautet: Na ja, dann machen wir mal ein Gesetz, in dem Integration drüber steht, dann gibt es wenigstens eine öffentliche Debatte darüber.
Tatsächlich kann so ein oberflächliches Vorgehen sehr viel Schaden anrichten. Normalerweise ist das Fatale dann, dass niemand sich einem solchen Vorhaben widersetzt. Sonst stünde er ja als Migrantengegner da. Normalerweise. Denn wenn sich jetzt kritische Stimmen wie die Integrationsbeauftragte von Berlin Mitte, Maryam Stibenz, in der Berliner Zeitung vom 24.6.2010 zu Wort melden, wird Politik endlich mal vom Ende her gedacht. Und nicht nur von der PR-Wirkung her.
Seltsame Zeiten, in denen wir leben. Und wenn man, wie ich, drei Wochen außer Schreib- und Beobachtungsgefecht gesetzt worden ist, weil man sich auf eine Arbeit konzentrieren musste, zeigt sich, wie schnell der ganze politische Alltag an einem vorbeirauscht. Weil er Irrsinn ist. Nachdenken über die Zeit danach.
Es gibt so Überschriften, die einem nicht mehr aus dem Kopf gehen. Die zum Beispiel nach der NRW-Niederlage der großen und der Pünktchen Partei. „Rivalen drängen Merkel nach rechts“, titelte die Berliner Zeitung the day after. Was sie damit wohl meint?
NRW hat gewählt. Es ist der erwartete Denkzettel für die FDP und Ministerpräsident Rüttgers geworden. Was viele noch nicht erkennen wollen: Die Partei, die sich den Berliner Politzirkus verweigert hat, die Grünen, stehen schon seit Jahren am Besten da. Wie man durch Ruhe bewahren Stärke gewinnen kann.
Deutsche Innovationspolitik produziert hohe Sitzungsgelder, Spesenrechungen und wenig Ergebnisse. Einige Thesen, wie es anders gehen könnte.
Die Berliner Republik ist wieder auf das Modell des Rheinischen Kapitalismus verfallen. Doch anders als in der Nachkriegszeit, in der es darum ging, industrielle Strukturen wieder aufzurichten, geht es jetzt darum, im Wettbewerb mit jungen dynamischen Volkswirtschaften mit leistungsbereiter Bevölkerung und ehrgeizigen Führungsmannschaften, Innovationsführerschaft zu behaupten.
Der FAZ vom 27.4. ist ein besonderer Einblick in die deutsche Führungs-Un-Kultur gelungen. Es geht um die Plattform „Nationale Elektromobilität“. Und wer mit wem kann und mit wem nicht. Und wer weshalb in welchem Gremiums sitzt, das die tröpfelnden Innovationsgelder an die immersatten Marktführer verteilt.
Wird so Innovation organisiert? Sehen sie selbst in der Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 27.04.2010 Seite 16. Oder kurzes Mail an mich, dann kommt der Artikel postwendend.
Die Schlacht ist im vollen Gange! Aber nicht am Kundus, sondern der Krieg findet mitten in Deutschland statt. Die Salonlöwen laufen sich warm, um von den Leichen am Fluß auch noch ein Stück ab zu bekommen. Ein Trauerspiel, bei dem sich wieder einmal zeigt: Die Blöden sind die, die vor Ort sind.
In der Frankfurter am Sonntag (4.3.2010, Wirtschaft, S. 31) lese ich einen Beitrag von Georg Meck darüber, was Manager von Apple lernen können wollen. Es ist wie bei Obama. Man ahnt bereits dass eine Applemania die anderen Unternehmen nicht weiter bringen wird. Weil „die Produkte sexy zu machen“, zwar ein schöner Traum sind, aber nur ein Element der Apple-Strategie waren. Einige Überlegungen darüber, warum es falsch sein kann, Strategien zu übernehmen.
Der Bamberger Professor Richard Münch hat eine Reihe sehr inspirativer und bemerkenswerter Bücher geschrieben. Sie helfen dem Leser, mit soziologischem Handwerkszeug Parallelwelten zu entdecken. Die Welt kann anders sein. Auch wenn sie uns derzeit alternativlos erscheint. Einige Thesen im Anschluss an die Lektüre von Münch 2006: Die akademische Elite. Zur sozialen Konstruktion wissenschaftlicher Exzellenz. Frankfurt a.M.: Suhrkamp
Ulrich Johannes Schneider, Leiter der Universitätsbibliothek Leipzig hat in einem bemerkenswerten Beitrag in der Süddeutschen Zeitung vom 2.3.2010 eine fast klassische Konstellation der globalisierten Moderne beschrieben: Die Übernahme öffentlicher Aufgaben durch private Institutionen. Viele der beschriebenen Entwicklungen finden sich auch bei anderen Projekten, Stichwort Suchmaschinen, wieder. Perspektiven in Zeiten einer Epochenwende.
Es zeigt, wie albern heute die politische Öffentlichkeit bespielt wird. Kampagnenjournalisus ist ja schön, aber unter einen gewissem Level sollten sich Journalisten, auch wenn sie das kostenlos machen, nicht hergeben. Das Ministerpräsidenten-Payment ist so ein Fall: Peanuts. Oder glauben Sie, ein Ministerpräsident liese sich für 6000 € für seine Richtung bezahlen. Das Problem liegt anderswo. Und darüber sollten wir dringend diskutieren.
Bernd Ulrich hat in der Zeit 7/2010, S. 4 zur geistig-politischen Leere der FDP geschrieben und gleichzeitig das Ende des Liberalismus postuliert. Seine These ist im Wesentlichen, dass der Liberalismus deshalb am Ende ist, weil drei Entwicklungen (Internet, Klimakatastrophe und Finanzmarkt) nicht weniger, sondern mehr Staat brauchen. Er hat sich zurecht darüber lustig gemacht, dass die FDP mit einer Verschärfung populistisch-liberaler Thesen noch mehr daneben liegt als sie müsste. Und er hat ein einem Schlenker angemerkt, dass die Grünen als Ökologisten ähnlich doktrinär wären wie die FDP.
Als Alternative empfiehlt Ulrich das „suchende System“ CDU. Wobei man jetzt schon die Frage stellen kann, wodurch eigentlich sich ein Suchsystem in der Öffentlichkeit so darstellt. Lieber Bernd Ulrich, mag sein, dass, wenn alle in unterschiedliche Richtungen laufen, sie etwas suchen. Aber ein Suchsystem ist das noch lange nicht. Ein Versuch, liberale Gedanken vor der FPD und Bernd Ulrich zu retten.
Und noch eine gescheitert. Die schwarz-grüne Regierung in Hamburg ist nicht die erste und wird nicht die letzte Regierung sein, die an der Bildungsfrage scheitert. Aber wenn sie daraus schnell Konsequenzen zieht, könnte sie die erste Regierung sein, die angemessene Learnings aus der Unregierbarkeit zieht. Ein Schlachtenpanorama mit Schlussfolgerungen.