Eitelkeit, so ist dein Name. Die erste Todsünde der Politik.

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Politische Querköpfe unter sich

Bei einer Bankentagung nutzt Oskar Lafontaine das politische Vakuum, das die Kanzlerin derzeit bietet – und offenbart seine Freundschaft zu einem CSU-Rivalen.

Oliver Stock | Mittwoch, 25. September 2013, 20:00 Uhr

Die Kanzlerin mag eine starke Partei im Rücken haben, eine Mehrheit im neuen Bundestag hat sie bislang nicht. Es herrscht politisches Vakuum – und dieses Nichts ist der Platz, wo sich Menschenfänger, Freigeister und Denker austoben. Oskar Lafontaine, Fraktionschef der Linken im Saarland, hat von allem etwas, und er nutzt dieses Zeitfenster. Keiner weiß schließlich, wie lange es offen steht. „Entfesselte Finanzmärkte“ heißt der Vortrag, er hält ihn nicht in der Höhle der Löwin in Berlin, sondern in München, ausgerechnet auf Einladung einer Bank, der DAB Bank.

Lafontaine wäre nicht er selbst, wenn er den Auftritt nicht für eine Breitseite gegen die Regierung nutzen würde. „Merkels Europapolitik“, sagt er, „zerstört die Freiheit.“ Ihre Sparappelle führten dazu, dass Menschen in Südeuropa verarmten. Seine Schlussfolgerung klingt nach Verschwörungstheorie, auch wenn er sie in einen Satz von Theodor Roosevelt einkleidet: „Hinter dem, was wir für die Regierung halten, thront im Verborgenen eine Regierung ohne jede Bindung an und ohne jede Verantwortung für das Volk.“ Genug der hehren Worte, Lafontaine zieht es weiter: Zum Italiener, zum Essen mit einem Lieblingsgesprächspartner, dem CSU-Politiker Peter Gauweiler. „Ich mag Querköpfe“, sagt Lafontaine und geht.

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Nikolaus

Frühaufsteher. Politischer Beobachter aus Leidenschaft. Das Bessere in der Welt entsteht nur, wenn man und frau sich neues zu denken traut.

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