Wie lehren Schulen die Demokratie? Elisabeth Niejahr bei Table Media

Was können Schulen tun, um demokratisches Bewußtsein bei den Jungs und Mädchen zu verankern? Elisabeth Niejahr von der Hertie Stiftung schlägt im Gespräch mit Table Media das vor, was immer vorgeschlagen wird: Die Schüler in der Schule mehr mitbestimmen lassen, die Entscheidung über Süssigkeitsautomaten, an die sich Helene Dombrowski aus ihrer Schulzeit erinnert, sei nicht genug. Die vorgeschlagenen Ideeen sind nett gemeint, verfehlen aber das Ziel. Das wichtigste Problem blenden sie nämlich aus: (mehr …)

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Förderales Politikversagen

„Scheckbuch-Föderalismus. Durch die Finanzreform entmachten sich die Länder selbst“, titelt Martin Greive im Handelsblatt vom 2.6.2017. Und er hat Recht. Wie sich die föderalen Fürsten ihre Macht abkaufen lassen, um weiter Macht zu simulieren, lässt mich ehrlich erstaunen. 

Deutschland ist stark, weil es dezentral ist. Soweit, so gut. 
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Anmerkungen zum neuen sozialpolitischen Grundsatzpapier einiger grüner Reformer

Man scheitert nicht an der Realität. Man scheitert an den Erwartungen, die man weckt; –Anmerkungen zum neuen sozialpolitischen Papier der grünen Realos. 

Ein politisches Papier, das nicht den Rahmen beschreibt, in dem es sich bewegt, muss scheitern. Die Politiker aller Parteien sind es gewohnt, ihren Einflußbereich zu überspannen, zu überschätzen; – und somit durch die geweckten Erwartungen, die Enttäuschung gleich mit zu liefern. 

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Politik und Internet. Einige Nachbetrachtungen zur laufenden internetpolitischen Debatte #politikundinternet

Ziele und Visionen:
Um eines mal klarzustellen: Ich bin für eine Regulierung der Rahmenbedingungen für Wirtschaft, das Internet. Was mir aber fehlt, ist eine nüchterne Debatte darüber, wie die Regulierung zu erfolgen hat, welche ökonomischen und politixchen Folgen sie hätte, auch, welche sozialen, gesellschaftlichen und ökonomischen Kosten diese Regulierung hätte und welcher Nutzen dem gegenüberstehen würde.

Ein paar Anmerkungen:
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Inklusion. Wenn die Debatte die politische Kunstwelt verlässt.

Die Inklusionsdebatte ist eine schwierige. Ja, der Grundgedanke ist richtig, nicht alles, was normal ist, abzusondern. Im politischen Bereich wird die Debatte aber unter anderem Vorzeichen geführt. Zum einen wird dort immer noch darum gerungen, die Vorgaben bezüglich Krippenplätzen überhaupt zu erfüllen, zum anderen wird über die Inklusionsfrage natürlich auch die Ressourcenfrage verhandelt. Und da ist dann schönes Inklusionsgerede nur so viel wert, wie der zusätzliche Aufwand auch honoriert wird. Ein Drittes wird oft vergessen: Auf die Haltung kommt es an.

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Gute Wissenschaft oder Spitzenforschung? Auch Deutschland kann sich dem internationalen Wettbewerb nicht entziehen.

Machen wir alles richtig?
FAZ, MITTWOCH, 09. OKTOBER 2013
NATUR UND WISSENSCHAFT
Was hat Großbritannien, was wir nicht haben?
Die europäische Förderung von Spitzenforschung: Deutschland verliert, kleinere Länder gewinnen / Von Axel Meyer
Gerade hat der European Research Council (ERC) zum sechsten Mal etwa 660 Millionen Euro in der Form von ERC „advanced grants“ an etablierte Forscher in ganz Europa vergeben. Unter den 2408 eingereichten Anträgen wurden 284, also knapp zwölf Prozent, bewilligt. Es ist also nicht einfach, einen solchen Antrag auf fünfjährige Forschungsfinanzierung von bis zu 2,5 Millionen Euro gefördert zu bekommen. Nur die Besten Europas trauen es sich überhaupt zu, so einen Antrag einzureichen. Eine ERC-Bewilligung bringt daher nicht nur Forschungsgelder – die Universitäten bekommen zwanzig Prozent davon –, sondern ein ERC-Antrag zählt als eine Art Auszeichnung für den einzelnen Wissenschaftler, wie auch seine Hochschule.

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Akademikerschwemme oder nicht. Es gibt mehr als „ja“ und „nein“.

Es gibt mehr als ein entweder – oder. Ich verstehe nicht, warum manche Debatten so niveaulos geführt werden, im Ja oder Nein-Stil, als ginge es darum, Nidda Rümmelin Recht zu geben oder nicht. Es geht doch darum, das Argument zu untersuchen. Und da kommen dann doch sofort neue Fragen auf

Die Akademikerschwemme lässt sich in folgende Fragenkomplexe aufllösen:

Berufsaussichten für Akademiker, aber auch Unterschiede zwischen den Akademikerberufen. Lernmotivation von jungen Menschen, also ist die Ausweitung weitgehend verschulten Lernens, oftmals kann man schon sagen, von auswendig gerlerntem Buchwissen, tatsächlich die einzige oder führende Art, sich Wissen anzueignen. Oder lernen nicht einfach viele Menschen einfach besser, wenn sie nicht einfach still sitzen müssen und irgendwelche Inhalte ohne jeden konkreten Bezug in sich hineinsaugen müssen. Ist diese Differenzierung so schwer zu verstehen?

Dann könnten auch die Antwortoptionen vielfältiger ausfallen: Müssten wir am Ende darüber reden, ob wir nicht zu viele Sozialwissenschafter und Juristen ausbilden und zu wenige Naturwissenschaftler und Ingenieure. Oder ist nicht die Form des dualen Studiums, wie es im Südwesten praktiziert wird, eine echte Alternative, weil sie das Bildungsniveau mit einer unterschiedlichen Form der Aneignung verbindet. Geht aber nur, wenn man sich nicht an dem alten Klischee festklammert, Unternehmen würden Auszubildende nur ausbeuten. Und man sie deswegen (Klischee!) nichtsahnenden Lehrern überlassen müsste.
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Nidda Rümmelin hat Recht: Kein Bildungseinheitsbrei!

Sie werden in Scharen über ihn herfallen, die Bildungsstalinisten in bester Absicht. der Philosophieprofessor Nidda Rümmelin fordert Wertschätzung der Berufsausbildung anstatt alle in die Zwangsjacke des Studiums zu stecken.

Wie man das beurteilt, kommt darauf auf, ob man nur auf internationale Bildungsstatistiken guckt, bei denen das Heil in der Studienquote liegt, oder man auch darauf sieht, ob man durch einen verschulten Einheitbildungszwang Jugendlichen und Jungen Erwachsenen die Lust am Lernen und Arbeiten nimmt oder nicht. Es darf bezweifelt werden, dass mehr Studierende mehr Wohlstand schaffen, es kommt darauf an, was sie studieren. Und es darf bezweifelt werden, dass immer mehr Menschen sich immer mehr blutleere Schul- und Studienjahre antun wollen, weil manche einfach in der Praxis lernen. Oder dieses bildungsbürgerliche Getue in der Schule nicht verstehen.

Wichtiger als alle durch die Schulen und Hochschulen zu schleusen, von denen schon Pierre Bourdieux schon wusste, dass sie vor allem Klassensturkturen zementieren, ist es, hinzugucken, wie man den Heranwachsenden Menschen Entfaltungsmöglichkeiten einräumt. Durchlässigkeit und die Anerkennung für praktisch erworbenes Wissen ist da besser als blutleere Einheitsbildung.
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It doesn’t fit. Deutschlands Hochschulen sollen Standardware produzieren. Nochmal nachdenken!

Bildungspolitik ist einer der größten Tummelplätze für Ideologen. Unter dem Deckmantel, mehr Chancengleichheit zu schaffen, wird mehr selektiert. Auch in der Hochschulpolitik werden billige Quoten vorgegeben. Nida-Rümelin wagt den nüchternen Blick. Gut so!

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Politischer Neusprech. Und die realen Schäden im Schulalltag.

Es sind die unspektakulären Beiträge, die einen oft ins Grübeln bringen, wie der folgende. Da geht es um das Stichwort „Individuelle Förderung“, das bei allen Politikern hoch im Kurs steht. Die Aneignung dieser Begriffe, ohne die dafür notwendigen Voraussetzungen zu schaffen, das ist die Folge wachsender Politisierung. Es entsteht politisch korrekter Neusprech, weil auf der politischen Bühne und in den Medien die Wirklichkeit nicht mehr reflektiert wird und weil die Veränderung der institutionellen Prozesse, mehr Freiheiten für die Schulen, Lockerung juristischer Rahmensetzungen, Schulen, die atmen und sich slebst strukturieren können, kompliziert sind und keinen medial vermarktbaren Nutzen mehr versprechen. Das schafft Ratlosigkeit. These: Bildungspolitiker sollten sich weniger mit Bildungspolitikern unterhalten, sondern sich auf die Realitäten in der Schule einlassen. Und mit diesem Wissen agieren. Mit den schönen Titeln und Schlagworten dürfte es dann allerdings vorbei sein. Die Mühen der Ebenen sind nicht so fotogen.

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Politische Macht, Verantwortungslosigkeit. Und wissenschaftliche Exzellenz

Oftmals sind es die Extremfälle, die auf die Funktionsbedingungen des Normalfalls verweisen. Der Beitrag der FAZ über die Universität von Vigo lässt sich auf vielfache Weise lesen: Über die Folge übermäßigen Mittelflusses in arme Regionen (und die damit zusammenhängende Blüte von Korruption), die Entstehung von Korruption, die Reichweite von Korruption, die auch parteiübergreifend sein kann (man sieht sich ja täglich), die Notwendigkeiten außersystemischer Gegenmacht (auch Politiker sind Menschen) und dass jede Parodie immer nur die Wirklichkeit abbildet (Das Bordell und die verschwundene Prostituierte und die Rache des Betrügers). Und auch über den traurigen Zustand der politischen Kultur in Spanien. Alles drin. (mehr …)

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Abitur. Oder nix. Wenn der emanzipatorische Bildungsanspruch ins Gegenteil umschlägt.

Ulla Weidenfeld hat in ihrem Kommentar im Handelsblatt auf einen wichtigen Widerspruch hingewiesen: Das Abitur ist ein Schulabschluss, der einem die meisten Berufswege eröffnet, aber nicht das einzig lohnende Ziel. Ich lese gerade parallel wieder in Helmut Schelskys Klassiker, „Die Arbeit tun die anderen. Klassenkampf und die Priesterherrschaft der Intellektuellen“. Schelsky beschört-beschreibt die neue Klasse der Sinninterpreten. Damals war das ja noch gegen die Linksintellektuellen gewandt, die als Angehörige des 4.Berufsstandes, des quartären Berufsstandes, wie er meinte, die Macht ergreifen.
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Der letzte Intellektuelle. Frank Schirrrmachers außerordentlicher Blick auf die Wirklichkeit

Der Spiegel hat es in seiner 34. Ausgabe (über die Beliebheit der Politiker) bemerkt. Schlechter noch als die Politiker kommen in der Öffentlichen Wahrnehmung die Intellektuellen weg. In der gesellschaftlichen Debatte der Deutschen fehlen sie nämlich.

Einer der wenigen Ausnahmen ist FAZ Herausgeber Frank Schirrmacher. Nach „Payback“, einem Buch, das einen wirklich inspirierenden Blick auf die neue connected World wirft (mal ganz unabhängig davon, ob mal die Schlussfolgerungen teilt) hat er jetzt zu Sarrazin Stellung bezogen (Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, 29.08.2010, Nr. 34 / Seite 21, Bei Bedarf beim Autor).

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Mal genauer hinsehen. Warum die FAZ sieht, was von der Leyen neben raus geht.

Dahinter steckt immer (wieder) ein kluger Kopf. Heike Schmoll hat in der FAZ (28.8.2010, S. 2) mal das gemacht, was in Berlin nicht schwierig ist. Sie hat sich u.a. in den Bezirk Mitte begeben und drei engagierte Schulleiterinnen gefragt, was sie vom Bildungschip der Bundesministerin halten. Die Ergebnisse sind bezeichnend (Artikel auf Wunsch beim Autor). Und die Schlußfolgerungen liegen auf der Hand: „Wer aber nur einen Tag in den Brennpunktschulen Berlins oder Frankfurts zubringt, kann den Eindruck bekommen, dass der Musikunterricht auf der Chipkarte wohl mehr mit der großbürgerlichen Vorstellungswelt der Ministerin zu tun hat als mit der Lebenswelt der Kinder von Hartz-IV-Empfängern.“

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Warum Hamburg verloren ging. Eine Bestandsaufnahme

Der Volksentscheid in Hamburg hat eines gezeigt: Eine strukturelle Veränderung der Schulwesens ist wieder einmal gescheitert. Wenn wir auf dem Boulevardniveau bleiben wollen, könnten wir sagen: Die Guggi-Fraktion hat gewonnen. Bloß blöde, wenn die Gucci-Trägerinnen, zumindest teilweise, durchaus dem grünen Wählerklientel entstammen. Einige Tiefenbohrungen, um das Scheitern zu verstehen. Und um daraus zu lernen.

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Beyond the lines: Eine sommerliche Zwischenbilanz

Eigentlich sieht doch alles ganz gut aus. In Baden-Württemberg, entnehme ich der Zeitung, haben die Grünen die 20% Marke überschritten und eine rot-grüne Mehrheit ist möglich. In Berlin, so Berliner Zeitung vom 30.7., überholen die Grünen die amtsmüden Sozialdemokraten und biegen nun, die Kandidatur Renate Künasts erwartend, auf die Startgerade ein. Alles in Butter, oder was?

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Was unten los ist. Und was darüber oben gedacht wird.

In der Wochenendbeilage der Berliner Zeitung vom 13.2. hat Tanja Leston einen bemerkenswerten Artikel geschrieben. Wie Anno 2010 eine nicht ausgebildete Hilfslehrer(in) an einer Schule in Berlin Wedding als Lehrkraft eingesetzt worden ist. Und was ihr dabei auffiel.

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