Es gibt mehr als ein entweder – oder. Ich verstehe nicht, warum manche Debatten so niveaulos geführt werden, im Ja oder Nein-Stil, als ginge es darum, Nidda Rümmelin Recht zu geben oder nicht. Es geht doch darum, das Argument zu untersuchen. Und da kommen dann doch sofort neue Fragen auf
Die Akademikerschwemme lässt sich in folgende Fragenkomplexe aufllösen:
Berufsaussichten für Akademiker, aber auch Unterschiede zwischen den Akademikerberufen. Lernmotivation von jungen Menschen, also ist die Ausweitung weitgehend verschulten Lernens, oftmals kann man schon sagen, von auswendig gerlerntem Buchwissen, tatsächlich die einzige oder führende Art, sich Wissen anzueignen. Oder lernen nicht einfach viele Menschen einfach besser, wenn sie nicht einfach still sitzen müssen und irgendwelche Inhalte ohne jeden konkreten Bezug in sich hineinsaugen müssen. Ist diese Differenzierung so schwer zu verstehen?
Dann könnten auch die Antwortoptionen vielfältiger ausfallen: Müssten wir am Ende darüber reden, ob wir nicht zu viele Sozialwissenschafter und Juristen ausbilden und zu wenige Naturwissenschaftler und Ingenieure. Oder ist nicht die Form des dualen Studiums, wie es im Südwesten praktiziert wird, eine echte Alternative, weil sie das Bildungsniveau mit einer unterschiedlichen Form der Aneignung verbindet. Geht aber nur, wenn man sich nicht an dem alten Klischee festklammert, Unternehmen würden Auszubildende nur ausbeuten. Und man sie deswegen (Klischee!) nichtsahnenden Lehrern überlassen müsste.
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